Arrivederci Mauro e grazie mille
29.04.2021
Gerade mal elf Jahre alt war der in Vicenza geboren Mauro Pranovi, als er in die Schweiz kam. Der am 13. Oktober 1953 auf die Welt gekommene Vollblut Italiener ist trotz oder gerade wegen der 13 ein Glückskind. In der neuen Heimat wurde an der Allmendstrasse 64 gleich neben dem gerade neu eröffneten Sportplatz Erachfeld Quartier bezogen. Damals gab es noch den legendären Platz 3, der direkt über die Autobahn führte. Die Erinnerungen von Klein Mauro waren 4-eckige Pfosten und die Geschosse von Kudi Oberhänsli. Nach der Schulzeit macht er eine Lehre als Elektriker bei Jakob Meisser, der seine Werkstatt in der Bülacher Altstadt hatte. Mit dem Schuleintritt war der Beitritt in den Fc Bülach für den fussballbegeisterten Jungen aus Italien selbstverständlich. Er durchlief die Juniorenzeit beim FCB und schloss sich dann zuerst dem Team von Italo Bülach an, bevor er in der zweiten Mannschaft des Fc Bülach um Punkte kämpfte. Die damals legendären Wortgefechte mit dem Gegner, Schiedsrichter und den eigenen Mitspielern sind dem Schreiberling noch in guter Erinnerung. Den Abschluss als Aktiver machte der 68-jährige wieder bei Italo Bülach. Aus dieser Zeit sind ihm auch seine besten Freunde Gianni Gamberesi und Sergio Pratesi geblieben. Danach ging es für ihn bei den Senioren etwas ruhiger zu und her. Dafür engagierte er sich zusätzlich als Juniorentrainer und auch dem Frauen 1 des FCB diente er einige Zeit als Trainingsleiter.
Finnland
Im 1995 zog es Mauro zusammen mit seiner zweiten Frau Sari in deren Heimat Finnland. Mauro hat aus zwei Ehen insgesamt zwei Söhne und zwei Töchter. “Ich habe alles richtig gemacht”, so Mauro Pranovi. Bis 2014 führte er dort erfolgreich eine Pizzeria bevor es ihn wieder in die Schweiz verschlug, wo er die letzten Jahre seiner Berufstätigkeit bei der Firma Winterhalter AG verbrachte. Natürlich entstand dieser Kontakt über Marco Saggionetto und Pepsi Bianchi und indirekt über die FCB-Familie. Kaum wieder in der Schweiz angekommen, war es für ihn klar sich wieder beim FCB zu engagieren. Als Co-Trainer von Andy Galliker lernte er eine Grosszahl der heute Aktiven und Junior League Spieler kennen. Es versteht sich von selbst, dass Mauro Pranovi mit seinem grossen Herz auch die Ab Junioren trainierte. Als man einen Nachfolger in der Technischen Leitung für Dani Bernauer suchte, stand Mauro wie vielfach beim FCB zur Verfügung. Mit viel Hingabe und Leidenschaft setzte er sich für die Belange der Junioren und deren Trainer ein. Er liess sich auch von Kritik nicht von seinem Weg abbringen und freute sich diebisch, als man mit allen drei 11-er Teams den Aufstieg in die Coca Cola Junior League schaffte.
Sardinien
In den vergangenen Tagen hat Mauro Pranovi zusammen mit seiner Frau Sari in Sardinien ein neues Buch aufgeschlagen. Wie schon in der Vergangenheit mit der nötigen Zuversicht und Gottvertrauen, dass ihn durch sein ganzes Leben begleitet hat. Angesprochen auf einen Ratschlag für den FC Bülach kommt es wie aus der Pistole geschossen:
“Ich hoffe, dass die Leute beim FC Bülach miteinander arbeiten, sich gegenseitig vertrauen und das Beste für die Junioren und Aktive wollen. Sie müssen es wie ich sehen. Der FC Bülach ist eine Familie und jeder von uns ein Teil davon”.
Im Namen vieler Junioren und Aktiven danken wir Mauro für seinen grossen unermüdlichen Einsatz von Herzen und wünschen ihm und seiner Frau vor allem gute Gesundheit.
Es kann sein, dass Mauro auf einmal, wie er es in der Vergangenheit getan hat, überraschend das Erachfeld betritt. Ein Besuch bei jeder Heimkehr in die zweite Heimat Bülach ist Pflicht.