12.07.2024
In einem offenen Brief an den Stadtrat Bülach äussert der Zürcher Bauernverband Bedenken zur geplanten Zonenplanrevision. Insbesondere die Schaffung der Erholungszone Erachfeld betrachtet er mit Sorge.
Das Gebiet Erachfeld ist im kantonalen und regionalen Richtplan zwar für Erholung und Sport definiert, grosse Teile davon sind planungsrechtlich aber noch nicht erschlossen. Sie sind aktuell als Reservezone eingetragen und müssen für das Projekt «Sport und Erholung Erachfeld» in eine Erholungszone umgezont werden.
Der Zürcher Bauernverband (ZBV), der die Interessen von 3000 Landwirten vertritt, äussert erhebliche Bedenken gegenüber der geplanten Zonenplanrevision und der Schaffung des Sportparks Erachfeld in Bülach. Das Projekt sieht neben zusätzlichen Fußballfeldern auch Outdoor-Sportanlagen und eine 4-fach Turnhalle vor, die als Volleyball-Leistungszentrum dienen soll.
Der Verband betont die Bedeutung der Fruchtfolgeflächen (FFF) für die Nahrungsmittelproduktion und die Versorgung der Bevölkerung. Der geplante Sportpark würde erhebliche Teile dieses wertvollen Kulturlandes beanspruchen, was im schweizerischen Raumplanungsrecht strengen Schutz genießt.
Die Landwirtschaft zeigt Verständnis für den Bedarf an neuen Sportanlagen, um den steigenden Bevölkerungszahlen gerecht zu werden. Sie schlägt jedoch vor, einen Kompromiss zu finden, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Der Verband ist bereit, als Vermittler zwischen der Landwirtschaft und der Stadt Bülach zu agieren, um eine Lösung zu fördern, die den Bedarf an zwei bis drei neuen Fußballfeldern deckt, ohne überdimensionierte und kostspielige Projekte zu realisieren.
Der ZBV ruft die Stadt Bülach auf, auf die betroffenen Landeigentümer und die Landwirtschaft zuzugehen, um im Dialog eine nachhaltige Lösung für die Bevölkerung, die Sportvereine und die Landwirtschaft zu entwickeln. Ein langwieriger Rechtsstreit würde keiner der beteiligten Parteien zugutekommen.
FC Bülach begrüsst Gesprächsbereitschaft des Bauernverbandes
Gegenüber zu24 gibt Jürg Hintermeister, der Präsident des FC Bülach, zu Protokoll: "Dass der Bauernverband bereit für Gespräch und Kompromisslösungen ist, begrüssen wir sehr. Über die Notwendigkeit der Infrastruktur brauchen wir nicht mehr zu sprechen und ist mittlerweile allen klar. Die Dringlichkeit ist sehr hoch und die Konsequenzen, wenn keine Lösung gefunden werden kann, finden sich bei der Reduzierung der Mitgliederzahlen wieder, was neue soziale Probleme für die Stadt und Region an den Tag bringen wird." Und weiter: "Aus Sicht des FC Bülach und auch der IG Sport, sind wir natürlich bereit an einen Tisch zu sitzen und nach Lösungen zu suchen. Wir begrüssen diese Bereitschaft sehr. Lieber gestern als morgen."
Bericht von züriunterland24