24.02.2021
Geburtsdatum: 26. November 1971
Alter: 49 Jahre
Beruf: Leiter Schulverwaltung
Bisherige Vereine: ZKB Firmenfussball / FC Bülach
Seit wann trainierst du Junioren? Was hat dich am Anfang dazu bewogen?
Ich trainiere seit August 2014 Junioren beim FC Bülach. Ich habe dazumal bei den F-Junioren gestartet und in den letzten 6 ½ Jahren F-, E-, D- und C-Junioren trainiert. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Sport interessiert mich seit langem. Der Technische Leiter Marco Saggionetto hat mein Interesse für den Juniorenfussball geweckt und mir das Trainerkonzept des FC Bülach mit Eltern als Trainer vorgestellt. Die Situation im August 2014, dass die Juniorenmannschaft Fc mit rund 15 Junioren (darunter auch mein Sohn Loris) ohne Trainer in die Saison gestartet wäre, (oder eben nicht) hat mein Entscheid als Juniorentrainer beim FC Bülach einzusteigen und zuzusagen, nur bestätigt.
Was hat dich motiviert beim FC Bülach Juniorentrainer zu werden?
Grundsätzlich motiviert mich die Arbeit mit den Jugendlichen im Fussball, vor allem auch in dieser Phase «im goldenen Lernalter». Der FC Bülach leistet in den letzten Jahren tolle Arbeit im Jugendbereich. Es macht mich stolz, meinen Teil dazu beizutragen. Ich schätze auch die kurzen Distanzen von Bachenbülach nach Bülach zu den Trainings. Im Weiteren kann ich meine Arbeit im Jugendbereich mit meiner eigenen Fussballbegeisterung bei den 30+ als aktiver Spieler verbinden.
Einige Worte zur vergangenen Vorrunde mit den Junioren Cb?
Die Vorrunde in der 1. Stärkeklasse war geprägt von Hoch und Tiefs, d.h. von vereinzelten guten Spielen, jedoch auch von hohen Niederlagen in der 1. Stärkeklasse. Die Junioren hatten in allen Meisterschaftsspielen mit dem Spielaufbau von hinten, die Vorgaben des Trainerteams konsequent umgesetzt. Das Team lebte die Spielphilosophie des FC Bülach, einzelnen Junioren fehlte bei Meisterschaftsbeginn jedoch noch die taktischen Fähigkeiten und teilweise fehlte einzelnen Junioren der Ehrgeiz und der Wille, sich dem Team unterzuordnen und die jeweilige Spielposition konsequent zu spielen. Wir haben bei der Mehrheit der Junioren eine Entwicklung gesehen. In meinem Team habe ich grosse Unterschiede im Bereich Spielqualität bzw. Entwicklung der Junioren. Für rund die Hälfte der Junioren ist die 1. Stärkeklasse die richtige Einteilung und das Cb hat in dieser Herbstrunde ermöglicht, den schwächeren Spielern vom Ca Spielpraxis zu geben. Es ist mir auch vollkommen bewusst, dass die schwächeren Junioren in der 1. Stärkeklasse überfordert sind. Es ist mein Ziel, die Junioren Schritt für Schritt zu fördern. So forderten wir die Spieler des jüngeren Jahrgangs und eröffnen den guten Spielern die Chance, in der kommenden Saison 2021/22 ev. ins Ca zu wechseln.
Gibt es Unterschiede in den Trainings zwischen D und C?
Ja, als D-Juniorentrainer habe ich in den Trainings mit den Junior*innen intensiv Technik, Ballführung, Beweglichkeit und Koordination trainiert. Es geht um die Körperkontrolle (Stabilisation), der wichtigste Faktor für mich im Fussball überhaupt. In den Meisterschaftsspielen habe ich alle Junior*innen auf verschiedenen Positionen spielen lassen. Bei den C-Junioren kommt die Schulung der taktischen und physischen Fähigkeiten sowie das Erlernen der Spielposition hinzu. Auch bei den C-Junioren lege ich grossen Wert auf die Technik, Ballführung und das Passspiel. Ich erachte die Arbeit mit den D- und C-Junioren als die Wichtigste, weil sich die Junioren bekanntlich im goldenen Lernalter befinden.
Denkst du, dass junge Aktivspieler profitieren können, wenn sie selbst noch eine Juniorenmannschaft trainieren?
Ja, auf jeden Fall. Es freut mich, dass ich meinen Sohn Loris im Sommer 2020 für den Einstieg ins «Trainerbusiness» mit dem Kurs 1418-Coach motivieren konnte. Leider konnte er diesen Kurs aufgrund der aktuell schwierigen, pandemischen Situation noch nicht absolvieren. Er unterstützte Francis und mich jedoch seit August in unseren Trainings und leitet z.B. das Einlaufen (BÜWU) selbständig. Er ist ein weiteres Bindeglied zu den Junioren und lernt in vereinzelten Situationen Verantwortung zu übernehmen.
Geht die Kombination des Hobbys «Juniorentrainer» mit Beruf und Privatleben gut?
Ja, die ganze Familie ist fussballbegeistert, unterstützt mich zu jedem Zeitpunkt und schätzt die gemeinsame Zeit auf dem Fussballplatz bei jeder Witterung. Die Meisterschaftsspiele waren vor der Corona-Pandemie ja auch immer ein Ort der Begegnungen. Mann trifft sich, tauscht sich aus und lernt neue Mitmenschen kennen.
Was möchtest du als Trainer noch erreichen?
Diese Frage habe ich mir so noch nie gestellt. Die Arbeit im Fussballjuniorenbereich sehe ich als idealer Ausgleich zu meinem Berufsleben, sobald ich auf dem Fussballplatz stehe, vergesse ich jegliche Alltagssorgen und konzentriere mich vollends auf den Fussball und die Junioren. Persönlich ist mein Ziel, den Junioren Erlebnisse im Teamsport zu ermöglichen, damit sie sich sozial und fussballfachtechnisch weiterentwickeln. Diese erlernten Fähigkeiten (u.a. Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Disziplin usw.) soll jeder Jugendliche auf seinem Lebensweg begleiten.
Was würdest du sagen, weshalb jemand Trainer werden soll?
Die Trainerarbeit beim FC Bülach macht enorm Spass. Du hast grosse Freiheiten, deine Trainings selber zu gestalten und die Jugendlichen sind ja bekanntlich ehrlich. Sie geben dir ungeschminkt ein Feedback über deine Arbeit. Im Weiteren schätze ich den gemeinsamen Umgang und den Austausch mit den anderen Juniorentrainer sehr. Wir verfolgen seit einiger Zeit ein gemeinsames Ziel. Es ist eine gute Mischung von eigenständiger Verantwortlichkeit für mein Team, jedoch in einer Trainergemeinschaft eingebunden zu sein.
Was sind für dich die Momente, welche Freude am Trainer sein machen?
Es sind die regelmässigen Momente wie die zufriedenen Gesichter der Junioren im Training, die Entwicklung der Junior*innen während einer Fussballsaison, der gute Austausch mit den Trainerkollegen sowie die Wertschätzung über die eigene Arbeit im Juniorenbereich.
Bericht von Edi Koller