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Schiedsrichter Interview mit Steven Forster und Hüseyin Sanli

02.11.2021

Schiedsrichter Interview mit Steven Forster und Hüseyin Sanli

Hallo Hüseyin. Herzliche Gratulation zur Aufnahme in die Talent Gruppe und dem diesjährigen Aufstieg zum Promotion League Schiedsrichter.

Was motiviert dich zum Schiedsrichter sein?
Die Tätigkeit an und für sich und die Freude am Fussball. Zudem treffe ich gerne Entscheidungen und übernehme Verantwortung. Neue Challenges reizen mich so oder so.

Hattest Du schon mal Angst auf dem Platz? Wurdest Du schon mal konkret bedroht?
Nein, dies ist mir zum Glück noch nie passiert.

Welche Ziele verfolgst du in Bezug auf deine Karriere als Schiedsrichter?
The sky’s the limit. So hoch wie möglich.

Was war bisher dein größtes Highlight?
Als ich das Freundschaftsspiel der U17 Nationalmannschaft gegen Georgien pfeifen konnte.

Drei Wörter, die dich am besten beschreiben?
zielstrebig, zuverlässig, motiviert.

Was für Kriterien musstest du erfüllen, um die Aufnahme in die Talent Gruppe zu schaffen?
Kondition, Physische Grundvoraussetzung, Regelkenntnis, gute Bewertungen bei den Spielen.

Was ist das Ziel der Talent Gruppe?
Es geht darum die Talente enger zu begleiten und zu fördern. Ich selber werde fast bei jedem Spiel begleitet und bewertet. Zudem bekommt jeder der Unparteiischen einen Mentor. Mein Mentor ist Alessandro Dudic, der seit der Rückrunde der Saison 2018/2019 in der Super League arbitriert.

Wie viel Zeit investierst du für deine Funktion als Schiedsrichter?
Für Training, Analyse ist es rund 15h – 20h pro Woche.

Welche Anforderungen muss man erfüllen, um Schiedsrichter zu werden?
Um Schiedsrichter muss man für den Einstieg keine grossen Anforderungen erfüllen. Einen 12 Minuten Lauf (mindestens 2km muss man zurücklegen), der Deutschen Sprache mächtig sein und den Regelkundetest bestehen.

Was gefällt dir am besten am Schiedsrichter sein? Was findest du am mühsamsten?
Beautiful Game. Dies wird vielfach auch so gelebt. Je höher man pfeifen darf, wird viel weniger geredet und mehr gespielt. Manchmal bekommt man den Eindruck, dass diese Spieler mehr Freude am Spiel an und für sich haben. Am mühsamsten finde ich, dass viele Leute, die sich mit dem Fussball befassen zu wenige Regelkenntnisse haben.

Welche Tipps kannst du den jungen Schiedsrichtern auf den Weg geben?
Fleissig trainieren, mutig sein auch bei schweren Entscheidungen und konsumiere viel Fussball.

Ein paar Worte zum FC Bülach?
Ich habe beim FC Bülach alle Juniorenabteilungen durchlaufen und es bis in die erste Mannschaft geschafft. Der FCB ist und bleibt mein Lieblingsverein. Toll finde ich es, wie der Verein mich in meiner Tätigkeit als Schiedsrichter unterstützt. So kann ich immer auf dem Erachfeld trainieren. Es versteht sich von selbst, dass man mich immer wieder bei meinem Herzensklub auf dem Erachfeld antrifft.

Dein Lebensmotto Sanli?
Machs beschte drus, us allem.

Und warum bist du Schiri geworden Steven?
Ich habe lange selber Fussball gespielt. Mein fussballerisches Talent war jedoch bei weitem nicht ausreichend für den Durchbruch. Nach einer einjährigen Pause vom Fussball merkte ich, dass meine Leidenschaft für diesen Sport einfach zu gross ist, um nicht weiter darin engagiert zu sein. Zusammen mit meinem besten Freund habe ich mich dann zum Schiri-Grundkurs angemeldet. So nahm das Ganze seinen Lauf.

Was machst Du für Deine körperliche und geistige Fitness?
Ausgedehnte Waldläufe und eine ausgewogene Ernährung. Viel Lesen, gute Gespräche mit Freunden und Malen mit meinem Göttimeitli.

Hast Du eine lustige Anekdote aus Deiner Tätigkeit als Assistent?
3.3.2019 - mein Debüt als Assistent in der Challenge League startete gleich mit einem Knaller: FC Winterthur gegen FC Lausanne-Sport und einem Zuschauer-Saisonrekord auf der Schützenwiese. Der FCW dominiert das Spiel erhält dann aber kurz vor Schluss unglücklich den Gegentreffer. In der 89. Minute trifft Winterthur aus gut 20 Metern zum Ausgleich. Die FCW-Fans sind nicht mehr zu halten und die Bierbecher fliegen zu Dutzenden aufs Spielfeld. Bis der Platz freigeräumt ist vergehen einige Minuten - für mich der Moment die beeindruckende Kulisse wahrzunehmen.

Vielen Dank Euch beiden für den grossen Einsatz und die Leidenschaft für den Fussball und den FC Bülach.